Berichte

 

Die Haltung und Schauvorbereitung unserer Ausstellungstiere

Der Grundstein für vitale und schöne Ausstellungstiere ist die Aufzucht der Küken. Jeder Züchter hat dafür Sorge zu tragen, dass es seinen Sprösslingen gut geht, und es ihnen an nichts fehlt. So wachsen die Ausstellungstiere von morgen heran.

Täglich frisches Trinkwasser, das richtige Futter, eine ausreichende Vitamin und Mineralversorgung sind das A und O.  Sehr wichtig sind auch ausreichende Wärme und Frischluftzufuhr. Die Tiere immer zu beschäftigen. Langeweile führt zu Federpicken und Kannibalismus untereinander. Gewöhnen sich die Jungtiere solche Unarten erst einmal an, so ist fast unmöglich es Ihnen wieder abzugewöhnen. Dem Gefieder wird man bis im Herbst noch dies anmerken. Das Aufhängen von Grünfutter an einer Schnur oder des Aufstellen von Scharrkisten mit Sand und Torf ist sehr zu empfehlen.

Bei Rassen oder Farbenschlägen, die freiliegende Blutkiele im Gefieder haben, empfiehlt sich direkte Sonneneinstrahlung im Stall zu vermeiden. Hier ist bereits ab der dritten Lebenswoche der Stall etwas zu schattieren. Die Sonneneinstrahlung würde die Jungtiere anregen, nach den glänzenden Federkielen zu picken. Ein Überbesatz im Stall ist für das Heranwachsen nicht förderlich.

Den Tieren kann bereits ab der 4. Lebenswoche Freilauf angeboten werden. Gerade am Anfang ist es sehr wichtig, dass der Auslauf sauber und vor allem trocken ist. Es empfiehlt sich die Küken nur in einen Freilauf zu lassen, auf dem in den letzten 3-6 Monate keine Alttiere gelaufen sind. So ist gewährleistet, dass der empfindliche Nachwuchs keine Krankheitserreger der Elterntiere aufnimmt.

Jede Erkrankung, Unterversorgung und nicht artgerechte Umstände wirken sich auf die Gefiederbildung negativ aus. Allen Küken sollte es zu jeder Zeit möglich sein, Futter und Wasser aufnehmen zu können.

Je abwechslungsreicher der Stall und vor allem der Auslauf ist, desto besser. Tiere bevorzugen neben der sonnigen Wiese auch schattige Rückzugsmöglichkeiten unter Büschen und höhere Sitzgelegenheiten. Der Auslauf sollte in den ersten Wochen übernetzt sein, um Verluste durch Krähen und Elstern zu vermeiden.

Nach dem ersten Aussortieren und Beringen, ist es ratsam die Geschlechter in der Aufzucht zu trennen. So ist ein stressfreies Heranwachsen in einer gleichgeschlechtlichen Herde gewährleistet. Die Jungtiere sollten immer wieder in die Hand genommen werden, so werden Sie zutraulich.

Den Tieren sollte rechtzeitig das Stangensitzen angewöhnt werden. Alle Tiere sollten Platz ausreichend Platz auf der Stange vorfinden, so ist ein harmonisches Heranwachsen und Ausbildung des Federkleides ohne Verschmutzungen gegeben. Ein ausreichender Abstand zur Wand ist sehr wichtig.

Kotbretter sind täglich und Ställe regelmäßig zu säubern. Nach Ungeziefer sollte ständig geschaut werden. Ich selbst schaue wöchentlich die Stangen nach und pudere Sie regelmäßig ein. Auch das Schwanzgefieder der Tiere sollte stets in Augenschein genommen werden. Je konsequenter man hier hinterher ist, desto schöner und vollständiger kann sich das Gefieder entwickeln.

Die Ringe der Hähne gehören über die Sporen. Wem es zu viel ist, ständig die Tier zu fangen, sollte einen zweiten Ring unter der Bundesring ziehen. So ist gewährleistet, dass bei raschen Wachsen der Sporen der BR auch dort sitzt, wo er hingehört.

Im Spätsommer oder Anfang Herbst sollte die letzte harte Auslese getroffen werde.  Es sollten nur die besten Tiere behalten werden. Je nach Rasse müssen die Hähne voneinander getrennt werden um unnötige Rangeleien und Kämpfe zu vermeiden.

Im Spätsommer, mind. 7 Wochen vor der ersten Ausstellung, sollten rechtzeitig fehlerhafte Federn entfernt werden. Abgebrochene, missgebildete und nicht gewünschte Federn mit Farb- und Zeichnungsfehlern,  können so rechtzeitig noch gezogen werden.

Rechtzeitig vor der Schausaison sollten die Tiere an den Ausstellungskäfig gewöhnt werden. Mit zutraulichen Tieren, um die man sich das ganze Jahr intensiv gekümmert hat, hat  man die wenigsten Probleme im Ausstellungskäfig. Auch an die Transportkiste sollten die Tiere rechtzeitig gewöhnt werden. So vermeidet man den Tieren unnötige Stresssituationen. Nur gesunde und gepflegte Tiere sollten auf die Ausstellung gebracht werden.

Hat der Züchter über das Jahr seine Tiere ausgewogen versorgt, betreut und gepflegt, wird er an der Ausstellung durch gut aussehende Tiere für seine Arbeit belohnt. Weil nur solche Tiere die besten Voraussetzungen mitbringen eine hohe Bewertung zu bekommen.

Mit der direkten Schauvorbereitung sollte auch bereits einige Wochen vor der Ausstellung begonnen werden. Gerade die Steuerfedern sollten regelmäßig in die geordneten Stellungen gebracht werden. Bei den Hähnen sind auch die Sicheln richtig zu positionieren. Kehllappen können durch Klebeband gestützt und stabilisiert werden.

Unsere Weißen sollten einige Tage vorher sanft gewaschen werden. Hier empfiehlt es sich, dies 3-5 Tage vor dem Einsetzen zu tun.

Den letzten Schliff bringen das Säubern und Pflegen direkt vor der Ausstellung. Hier sollte man allerdings auch nicht erst am Ausstellungstag damit beginnen. Kopfpunkte und Läufe sollten mit warmem Wasser gereinigt  werden. Die Kopfpunkte sollten aber nicht mit Öl eingerieben werden, weil dies nach dem Trocknen Rückstände gibt.

Zum Transport sollten geeignete Kisten mit vielen Luftlöchern verwendet werden. Diese sollten aber staubfrei und sauber sein.

Stefan Wanzel


Berichte aus dem SV-Leben

Zwerg-Barnevelder silber-schwarzdoppeltgesäumt im Portrait

Zwerg-Barnevelder in silber-schwarz-doppeltgesäumt wurden im Dezember 2011 zum 2. Mal auf einer Bundesschau präsentiert und vom Bundeszuchtausschuss als neuer Farbenschlag unserer Rasse offiziell anerkannt. Damit ist es dem Züchter Jens Horchler bereits im zweiten Anlauf gelungen, diesen attraktiven Farbenschlag in Deutschland zur Anerkennung zu führen. Herzlichen Glückwunsch für diese züchterische Glanzleistung!

Interessent/innen für diesen neuen Farbenschlag wenden sich bitte direkt an Jens Horchler, 57334 Bad Laasphe-Feudingen (Tel. 02754-378232 oder jens@horchler.de), an Kerstin Bachmann, 63826 Geiselbach (Tel. 06024-2744, cattledrover@t-online.de) oder an den SV-Vorsitzenden.

Fotos: Kerstin Bachmann, Geiselbach

 

Hier nun die neuen Farbenschlagsbezeichnungen, die in Folge der Anerkennung der „silbernen“ Zwerg-Barnevelder ab 2012 für Barnevelder und Zwerg-Barnevelder offiziell werden:

 

 

Alte Bezeichnung Neue Bezeichnung
doppeltgesäumt braun-schwarz-doppeltgesäumt
blau-doppeltgesäumt braun-blau-doppeltgesäumt
silbergesäumt silber-schwarz-doppeltgesäumt

 

Musterbeschreibung des neuen Farbenschlags SILBER-SCHWARZ-DOPPELTGESÄUMT:

HAHN: Kopf überwiegend schwarz. Hals- und Sattelbehangfedern mit schwarzem, grün glänzendem Außensaum und weißem Mittelfeld, möglichst doppelt schwarz gesäumt. Vorderseite des Halses, Brust, Bauch, Schenkel undFlankengefieder mit breitem schwarzem Außensaum und mehr oder weniger weißer Zeichnungsanlage nach der Federmitte hin. Brust grün glänzend. Rücken, Schultern und Flügeldecken weiß mit schwarzer, grün glänzender Doppelsäumung.Flügelbinden grün glänzend schwarz mit weißer Doppelzeichnung. Handschwingen schwarz mit schmalem, weißen Außenrand. Armschwingen innen schwarz, außen weiß, bei geschlossenem Flügel ein weißes Flügeldreieck bildend. Schwanzschwarz, Besichelung grün glänzend.

HENNE: Kopf fast schwarz. Halsbehang glänzend schwarz mit Zeichnungsanlage in der Federmitte im unteren Bereich. Brustund Mantelgefieder weiß mit schwarzer, grün glänzender, der Federform folgender Doppelsäumung. Doppelsäumung in Anlehnung an das Mantelgefieder in Schenkeln und Flankengefieder von Vorteil. Aftergefieder überwiegend schwarz.Handschwingen schwarz, nach außen weiß durchsetzt. Armschwingen weiß mit bänderungsartiger, schwarzer Zeichnungsanlage. Schwanzdeckfedern schwarz mit weißer Zeichnung. Steuerfedern schwarz, leichte weiße Einlagerungen gestattet.

Grobe Fehler: Stumpfes, glanzloses Schwarz; gelber Anflug; im Schwarz violette und im Silber braune Einlagerungen. Beim Hahn zu viel oder zu wenig Weiß im Hals- und Sattelbehang; von außen sichtbares Schilf in den Sicheln. Bei der Henne von außen sichtbares weiß im oberen Halsbehang; weiße Kehle; mangelhafte Doppelsäumung; Einfachsäumung; rußige Einlagerungen im Mantelgefieder. Stark dunkel angelaufene Lauffarbe.

 

 

Typveränderungen der Barnevelder und Zwerg-Barnevelder in den letzten Jahren:

Die Entwicklung der Barnevelder 1966 – 2012